Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 9. Juli
Ihre Gemeinde soll vor mir fest gegründet stehen. Jeremia 30,20
„N’ ghörsch d’ Katz …“ Unsere schwäbische Mundart lässt menschliche Erfahrungen deftig zur Sprache bringen: Wer mit dem, was er will und tut, auf sich allein gestellt bleibt, wird irgendwann in eine Lebenssituation kommen, der er nicht mehr gewachsen ist, so wie das kleine Mäuslein vor den Krallen einer Katze, die mit ihm ein Spiel auf Leben und Tod treibt.
Wenn vom Glauben die Rede ist, fällt mitunter die Aussage, dass jeder seinen eigenen Glauben hat (bzw. behalten soll). Der Glaube gilt als persönliche Überzeugung, die nicht mit anderen geteilt werden braucht und auch keine Gemeinschaft der Gläubigen bedarf. Jeder für sich selbst – wenn da eben nicht doch die Mundart einfällt: „N’ ghörsch d’ Katz …“ Was uns allen bevorsteht, ist viel größer und wirksamer als unser ganz persönlicher Glaube.
Ich brauche die Gemeinschaft der Gläubigen. Andernfalls käme ich mir vor wie ein Fisch auf dem Trockenen. In der vertrauten Gemeinschaft mit anderen fange ich an, von meinem Glauben zu reden. Ich finde Zuspruch, werden selbst Zuhörender, gemeinsam sind wir Betende. In der Gemeinschaft werden wir durch Gottes Wort im eigenen Glauben bestärkt. So verstehe ich Gottes Zusage beim Propheten Jeremia: Wo Menschen sich mit ihrem Glauben bei Gott gemeinsam festmachen, entsteht eine Gemeinschaft, die Gott selbst bewahren wird.
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, in Jesus Christus nimmst Du Menschen in deinen Dienst. So wird deine Liebe auf der Erde neu wirklich. Gebrauche auch uns, dass unsere Worte und Werke Suchende erreichen und diese für dein Reich gewinnen. Das bitten wir durch deinen Sohn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 101 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Die Kirche steht gegründet“ (EG 264) zum Anhören und Mitsingen.