Vöhringen, 25. September 2021
Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,
Gnade und Friede von Gott Vater und Christus Jesus, unserem Heiland!
Wenn es um Gewissheit geht, werden die Augen beansprucht. Was wir „eigenäugig“ sehen, lassen wir als Tatsachen gelten. Mancher sagt von sich: „Ich glaube nur das, was ich sehe.“ Wenn dem so wäre, was ließe sich dann für unsere Zukunft Gutes erwarten? Was man mit eigenen Augen sieht, lässt sich nicht dauerhaft behalten. „Das Sichtbare ist vergänglich“ heißt es beim Apostel Paulus (2Korinther 4,18).
Für mich beginnt der hoffende Glaube bei dem, was ich jetzt (noch) nicht sehen und durchschauen kann. Wo wir Menschen mit unseren eigenen Möglichkeiten am Ende sind und nicht weiterwissen, fängt Gott neu an. „Alle Dinge sind möglich bei Gott“ sagt dazu Jesus (Markus 10,27).
„Erleuchtete Augen des Herzens“ – das ist der Gebetswunsch des Apostels Paulus für uns Christen (Epheser 1,18). Was wir nicht äußerlich sehen und begreifen können, sollen wir im Inneren unseres Herzens erkennen. Diese Erleuchtung kommt jedoch nicht von selbst. Gott gibt sie uns durch Christus. In seinem Geist durchdringt er die Dunkelheit und stellt sich ins Licht des Glaubens. Und dann trifft sein Wort auf unseren Namen: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,1) So werden wir zu Berufenen in seinem Reich. Das ist er, der hoffende Glaube, der sich selbst sagen kann: „Nichts vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Römer 8,39).
So bete ich: HERR, Du unser Gott, mit unserer Vernunft können wir dich nicht fassen. Und was Dein Sohn wirkt und verheißt, braucht Glauben, den wir nicht in uns finden. So bitten wir Dich mit unseren Zweifeln: Dein Geist erschließe uns Dein Wort; er öffne uns das Zelt der Begegnung, damit wir uns im Vertrauen bei Dir wiederfinden. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.
Zwischenzeitlich hat Harald Stölzle, Steinmetzmeister aus Altenstadt, mit der Beschriftung der Stelen begonnen (siehe Bild). Dankbar sind wir für eine Reihe großzügiger Spenden zur Finanzierung. Wer uns unterstützen möchte, kann seine/ihre Spende auf unser Konto bei der Sparkasse Neu-Ulm-Illertissen (IBAN DE40 7305 0000 0190 1802 24) mit dem Vermerk „Zehn Gebote entfaltet“ überweisen. Wir stellen dann eine Zuwendungsbestätigung aus.
Am morgigen Sonntag, 26. September, feiern wir den Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Aus Anlass der Bundestagswahl wird es dabei eine unparteiliche „Wahlpredigt“ geben.
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Es grüßt Euch ganz herzlich
Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer