Sonntagsbrief an die Gemeinde zum 14. September

Vöhringen, 13. September 2025

Liebe Mitchristen in der Gemeinde,

In seinem Buch Scouting for Boys (1908) hat der Gründer der Pfadfinderbewegung, Lord Baden Powell (1857-1941), Pfadfindern folgende Anweisung mitgegeben: „Jede Tag eine gute Tat (a good turn to somebody every day)“. Was habe ich davon? Gute Frage, nicht nur für Pfadfinder wie mich. Wir sollten sie uns öfters bei unserem Tun und Trachten stellen. Taten, selbst wenn sie Mitmenschen zugutekommen, vergehen wie vieles anderes. So lässt sich aber auch das gängige Lebensmotto „Einfach nur Spaß haben“ hinterfragen: Spaß kann man nicht behalten, er geschieht und vergeht mit der Zeit. Jeder Spaß hat ein Ende.

Wenn Jesus unser Tun und Handeln in den Blick nimmt, verschwindet es nicht in die Vergangenheit. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ sagt er uns zu (Matthäus 25,40b). All die Zuwendung und Hilfe, die wir Mitmenschen erwiesen haben, waren keine vertane Liebesmüh, obwohl manches auf Dauer gesehen eher vergeblich gewesen ist.

„Jeden Tag eine gute Tat, die Jesus berührt“ darf es für uns heißen. Oft erscheinen unsere Taten der Nächstenliebe klein oder unbedeutend – eine aufmunternde Geste, eine helfende Hand, ein geduldiges Zuhören. Und doch sagt Jesus: Was wir für andere tun, berührt ihn wirklich. Damit gibt er unserem Tun bleibende Bedeutung. Es ist nicht einfach nur eine flüchtige Handlung, die in der Vergangenheit verschwindet, sondern wird von ihm aufgenommen und verwandelt – in seine wunderbare Gegenwart.

So bete ich: Herr Jesus, danke Dir, dass Du unsere guten Taten siehst und bewahrst. Schenk uns offene Augen für die Menschen um uns und ein Herz, das Dir dient, wenn wir ihnen helfen. Mach unser Leben zu einem täglichen „Ja“ zu Deiner Liebe – damit wir Spuren hinterlassen, die in Ewigkeit Bestand haben. Amen.

Morgen, 14. September, feiern wir noch einmal um 9.30 Uhr (Ferienordnung!) den Predigtgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche mit Pfarrer Daniel Städtler. Ab nächsten Sonntag, 21. September, ist der Gottesdienstbeginn wieder 10 Uhr.

Am Freitag, 19. September findet um 17 Uhr die ökumenische Schöpfungsandacht am Waldsee in Senden statt, bei der meine Frau Naro und ich mitwirken werden. Sie steht unter dem Motto „Gott, Du hilfst Menschen und Tieren“. Haustiere wie auch Kuscheltiere dürfen gerne mitgebracht werden – die Andacht wird interaktiv und familiengerecht gestaltet.

Der dreieinige Gott segne und behüte euch. Er führe euch auf lichtem Weg und bleibe euch gnädig zugewandt. Amen.

Euer Jochen Teuffel
Pfarrer

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