Vöhringen, 17. August 2024
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
Erinnerungszeichen ist es uns – das Kreuz, das in der Kirche hängt, auf einem Berggipfel freigestellt ist oder aber sich an einer Halskette zeigt. Es soll zur Besinnung bringen, was der Gottessohn für uns erlitten und mit seinem Tod bewirkt hat. Doch Jesus selbst lässt das Kreuz nicht einfach als Symbol gelten; vielmehr spricht er dessen Traglast seinen Jüngern zu: „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,27) Simon von Kyrene ist der erste, der diese Last am eigenen Leib zu spüren bekommt. Ungewollt wird er zum Kreuzträger und Nachfolger Jesu auf dem Gang nach Golgatha.
Der schwäbische Reformator Johannes Brenz nimmt uns als Kreuzträger in den Blick, wenn er schreibt: „Das Holz zum heiligen Kreuz gehörig ist ganz knorrig und unbehobelt, und wer es also unbehobelt auf sich nimmt, dem drückt es große Beulen, darf wohl einen zu Tode drücken bis in die Hölle. Es komme ein Kreuz wie es wolle, an Leib oder Gut etc. so ist’s allewege oben und unten am härtesten und fast unbehobelt; aber am mittleren Teil, da der Sohn Gottes hängt, ist’s am glättesten und am weichsten. Darum muss es am mittleren Teil angegriffen sein, da der Sohn Gottes hängt; der ist für die Sünde gestorben und uns zu einem Leben geworden.“ (Etlich Tractetli, 1528)
Wo sich der Sohn Gottes am Kreuz unserem Sündertod gefügt hat, weicht die Härte des eigenen Lebens der Liebe des dreieinigen Gottes. Wer das eigene Kreuz im Glauben an Christus trägt, wird selbst von Gottes Barmherzigkeit getragen.
So bete ich: Herr, unser Gott, Dein Sohn hat für uns seinen Weg ans Kreuz beschritten. So hat sich Deine Liebe dem Tod ausgesetzt. Führe uns auf dem Weg seiner Hingabe, dass wir liebevoll zu unseren Mitmenschen finden. Du bist unsere Hoffnung, jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Morgen feiern wir wegen der Ferienregelung (bis 8. September) schon um 9.30 Uhr den Predigtgottesdienst mit Vikar Sebastian Ziegler in der Martin-Luther-Kirche.
Ich bin bis einschließlich Sonntag, 25. August im Urlaub. Die seelsorgerliche Vertretung übernimmt Pfarrer Martin Richter aus Senden.
Gott segne euch und behüte euch. Er bewahre euch vor allen Irrwegen und festige eure Herzen in seiner Liebe.
Euer Jochen Teuffel
Pfarrer