Vöhringen, 30. August 2025
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
„Du hast gut reden!“ Ab und an fällt solch eine Erwiderung im Gespräch. Was ich da von mir gegeben habe, nimmt mein Gegenüber mir nicht ab. Möglicherweise liegt es an eigenen Wendungen wie „du musst nur …“ oder „man sollte einfach …“. So werden Tag für Tag unzählige sprachliche Lösungsvorschläge eingeleitet, die allzu oft an der Wirklichkeit scheitern. Du hast gut reden, aber nicht die Macht, die eigenen Worte zu verwirklichen. Großspuriges Reden verändert nicht die Welt zum Guten.
Als Jesus während des Laubhüttenfestes im Tempel in Jerusalem Gottes Willen lehrt, widerfährt ihm kein „Du hast gut reden“. Vielmehr bestritten Gegnern seine Autorität: Du hast uns nichts zu sagen. Seine Antwort hat Tragweite – auch für uns: „Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.“ (Johannes 7,16) Eben nicht eigene Ansichten und Überzeugungen sind es, die Jesus von sich aus zum Besten gibt. Wäre dies der Fall, erwiese sich seine Lehre so schwach, wie menschliches Reden nun einmal ist. Die übergroße Wirklichkeit dieser Welt schluckt gutgemeinte Worte, lässt sie nicht dauerhaft zur Wirkung kommen.
Was Jesus uns in den Evangelien lehrt, wozu er uns anweist, sind keine vergeblichen Appelle, sondern göttliche Lebensworte. In der Macht seines Vaters werden sie für uns und unsere Welt wirklich, schaffen aus Jesu Hingabe am Kreuz und aus seiner Auferweckung von den Toten bleibende Gerechtigkeit, die uns im Glauben zugutekommt.
So bete ich: HERR, Du unser Gott, einen neuen Himmel und eine neue Erde hat Du verheißen, in denen deine Gerechtigkeit wohnt. Wir schauen auf eine zerstrittene Welt, die selbst keinen Frieden findet. Nimm alle Menschen in die Versöhnung hinein, die dein Sohn für uns am Kreuz erwirkt hat. Seine Liebe durchdringe die ganze Schöpfung. Dir sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Morgen, 31. August, feiern wir um 9.30 Uhr (Ferienordnung!) den Wortgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche mit Prädikantin Sandra Weigend.
Der HERR segne euch
im Gehen und im Ankommen.
ER behüte euch unterwegs vor allem Übel.
Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über euch,
dass ihr dem richtigen Weg folgt.
ER sei euch gnädig
und halte euer Leben mit den anderen verbunden.
Der HERR hebe sein Angesicht über euch –
auf ein Wiedersehen in seiner Gegenwart.
ER gebe euch Frieden.
Amen.

Euer Jochen Teuffel
Pfarrer