Türe auf! Eine Adventspredigt zu Offenbarung 3,20

„Türe zu, es zieht!“ heißt der Winter-Ruf in unseren Häusern und Wohnungen. Von draußen kommt es kalt rein. Ihr kennt das – zumindest von früher, wo es die eine beheizte Stube gab und die übrigen Räume atemhauchkalt waren.

„Türe auf“ heißt die Losung im Advent, Christi Wort in unserem Ohr, wenn er spricht: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir.“ (Offb 3,20)

Wir können Jesu Adventswort in unseren eigenen vier Wänden ins Bild setzen – mit folgendem Wortwechsel:

Es klopft von draußen an die Türe.

Ich rufe von innen: „Wer ist da?“

Die Antwort: „Ich bin’s. Kannst Du mir aufmachen?“

Ich zögere und entgegne: „Ich kenne dich nicht, deine Stimme habe ich noch nie gehört.“

So überlege ich mir: Soll ich dem Unbekannten dennoch aufmachen oder doch lieber die Türe geschlossen halten? Öffnen oder geschlossen halten? Das ist die Frage. Lasse ich die Türe zu, wird ein mir fremd Bleibender weggehen und weiterziehen. Alles bleibt beim Alten, egal ob es so für mich gut oder eher bescheiden ist.

Noch einmal höre ich seinen Ruf: „Ich bin’s. Kannst Du mir aufmachen?“

Da entfährt mir die Antwort: „Ja, ich komm schon und mache auf.“

Wer Jesus die Türe des Glaubens öffnet, bei dem beginnt sich das eigene Leben zu verändern.

„Komm rein, wir gehen ins Wohnzimmer.“

Dort setzen wir uns zusammen an den Tisch.

Und dann fängt das Gespräch an …

Seine Worte berühren mich, ich bin ganz Ohr.

Wort für Wort öffnet er mir die Augen; so lässt er mich Dinge ganz neu sehen.

Und dann spüre ich es im eigenen Herzen, diese Wärme, seine Wärme, Herzenswärme für mein ganzes Leben.

So bete ich:

Jesus Christus – Licht der Welt
Du hast die Finsternis durchleuchtet
und stehst vor unserem Lebenshaus.
Dein Geist führe uns zur Tür des Glaubens,
damit wir uns für dich öffnen:
Unser Leben in dein Licht getaucht
spürt Hoffnung auf,
nimmt Liebe auf,
bleibt von Seiner Treue umhüllt.
Amen.

Jochen Teuffel

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