„Denn Glaube trägt im tiefen Meer“ – Konfirmationsgottesdienste während der Corona-Krise

Wir haben gestern fünf Konfirmanden in drei Gottesdiensten nacheinander konfirmiert. Den 19 Konfirmanden des diesjährigen Jahrgangs hatten wir Anfang Mai drei Angebote gemacht:
a) Konfirmation am regulären Konfirmationsamstag in verkürzter Form paarweise (also gestern),
b) an einem noch zu bestimmenden Samstag im Herbst, oder aber
c) mit den Konfirmanden des nächsten Jahrgangs im Mai 2021.

Ob sich die Bedingungen im Herbst so weit verbessert haben, dass ein „richtiger“ festlicher Konfirmationsgottesdienst möglich sein wird, weiß gegenwärtig niemand. Falls dies nicht möglich sein sollte, werden die Herbstkonfirmationen dann auch paarweise vorgenommen. Wir möchten in Vöhringen jedenfalls ein unbestimmtes Abwarten auf bessere Zeiten vermeiden. Priorität ist, dass Konfirmanden das Christus-Bekenntnis sprechen und den Konfirmationssegen als Lebenssegen empfangen. Hier der Ablauf des Konfirmationsgottesdienstes, der jeweils 20 Minuten gedauert hat:

Die Texte werden über Video-Beamer an die Chorwand projiziert. Zwei Stühle mit einem Abstand von vier Metern sind links und rechts vor der ersten Kirchenbank für die Konfirmanden aufgestellt. Eltern sitzen in der ersten Bankreihe jeweils dahinter. Jede Familie kann mit maximal zehn Personen aus nicht mehr als drei verschiedenen Haushalten teilnehmen. An den beiden Balken unter der Empore im Eingang werden jeweils der Name eines Konfirmanden aufgehängt, so dass die Aufteilung der beiden Gruppen auf die Nord- bzw. Südhälfte des Kirchenschiffs geklärt ist. Die Sitzmöglichkeiten jeder Familie werden in den Kirchenbänken mit beschrifteten farbigen Papierstreifen markiert. Ein Ordner begrüßt die ankommenden Gäste und weist sie entsprechend ein. Während des Gottesdienstes tragen alle Anwesenden eine Mund-Nasen-Bedeckung. Nach jedem Gottesdienst werden die eingenommenen Sitzplätze desinfiziert.

Ablauf:

Glockengeläut

Gruß
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Persönliche Begrüßung

Psalm 23 gemeinsam gebetet
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
3 Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
5 Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Amen.

Vorbereitungsgebet
Herr Jesus Christus,
Dein Wort spricht unser Leben an.
Du bist der gute Hirte,
Du suchst uns,
rufst uns beim Namen,
holst uns ein,
wo wir uns selbst verlorengehen.
Die Sünde trägst Du uns nicht nach,
hast sie in deinen Tod hineingenommen.
Auferstanden aus dem Grab
schenkst Du uns ewiges Leben mit Dir.
Lass uns den Glauben an Dich finden –
auch durch Zweifel hindurch.
Leite uns auf unserem Lebensweg
durch dunkle Täler und über lichte Höhen.
Halte uns in deiner Gemeinschaft,
der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist
lebst und regierst
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Lesung aus dem Evangelium nach Matthäus im 14. Kapitel:
Als die Jünger Jesus auf dem Meer wandeln sahen, erschraken sie und riefen: Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht. Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und sie stiegen in das Boot und der Wind legte sich. Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn! (V 26-33)

Einspielung Hillsong „Meer“ (Ocean) als Video

Du rufst mich raus aufs weite Wasser / wo Füße nicht mehr sicher stehn.
Dann finde ich dich im Verborg’nen, / denn Glaube trägt im tiefen Meer.

Und deinen Namen ruf ich an; / ich schau, so weit ich sehen kann.
Und kommt die Flut, / hältst du mich fest in deinem Arm.
Denn ich bin dein, / und du bist mein.

Die Gnade strömt wie tiefes Wasser, / und deine Hand zeigt mir den Weg.
Wenn Angst mich lähmt und ich versage, / lässt du nie los und gibst niemals auf.

Führ mich dort hin, wo ich unbegrenzt vertraue. / Lass mich auf dem Wasser laufen.
Wo immer du mich hinführst, / führ mich tiefer, als ich selber jemals gehn kann,
dass ich fest im Glauben stehe – / in der Gegenwart des Retters.

Kurzpredigt zum Liedtext
In den letzten zehn Wochen hat es so viele Absagen gegeben. Gut, dass für euch heute die Konfirmation stattfindet, so wie wir es Anfang März versprochen hatten.

Wie bei jeder Konfirmation wird auch euch die grundlegende Frage gestellt: „Wollt ihr unter Jesus Christus, eurem Herrn, leben, im Glauben an ihn wachsen und in seiner Gemeinde bleiben, so sprecht: „Ja, mit Gottes Hilfe“. Das ist eine Lebensfrage, die ja auch in dem Lied „Meer“ besungen wird. Dort fällt der Blick fällt auf das weite Meer, wenn es heißt:

Du rufst mich raus aufs weite Wasser / wo Füße nicht mehr sicher stehn. Dann finde ich dich im Verborgnen, / denn Glaube trägt im tiefen Meer.

Wenn Christen neue Schritte wagen über das sichere Ufer hinaus, wenn sie sich auf das weite Meer einlassen, sind sie im Glauben nicht alleingelassen. Einer ist unserem Leben vorausgegangen, hat sich auf die unfassbare Tiefe eingelassen. Jesus Christus, für meine Sünden gestorben, für mich in den unfassbaren Tod versunken. Er ist aus dem Tod als Lebendiger auferstanden, aus der Tiefe der Gottverlassenheit aufgetaucht, getragen von der Liebe seines Vaters. So kann er, unser Lebensretter, über die Todestiefe gehen.

Und deinen Namen ruf ich an; / ich schau, so weit ich sehen kann. / Und kommt die Flut, / hältst du mich fest in deinem Arm. / Denn ich bin dein, / und du bist mein.

Deinen Namen rufe ich an: Jesus, Jeschua, „Der HERR rettet“. Das ist mehr als nur ein Hilferuf. Ich weiß, zu wem ich rufen kann, wer mich in den Untiefen meines Lebens erreichen und mich halten kann. Jesus, Dir vertraue ich mich an, ich bin dein,

Die Gnade strömt wie tiefes Wasser, / und deine Hand zeigt mir den Weg. / Wenn Angst mich lähmt und ich versage, / lässt du nie los und gibst niemals auf.

Wo ich an mir selbst zweifle, wo ich mir selbst nicht genüge, lässt Du mich nicht los. In meinem Versagen gibst Du mich nicht auf.

Führ mich dort hin, wo ich unbegrenzt vertraue. / Lass mich auf dem Wasser laufen. / Wo immer du mich hinführst, / führ mich tiefer, als ich selber jemals gehn kann, / dass ich fest im Glauben stehe – / in der Gegenwart des Retters.

So lasse mich neues Land erreichen, lass mich Erfahrungen machen, die mein Leben vertiefen. Lass mich fest im Glauben stehen – in Deiner Gegenwart. Amen.

Glaubensbekenntnis
So lasst uns gemeinsam unseren Glauben an Jesus Christus bekennen:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn. Empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige, christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. AMEN.

Konfirmationsfrage
Ihr habt mit uns den Glauben an den dreieinigen Gott bekannt. So frage ich euch: Wollt ihr unter Jesus Christus, eurem Herrn, leben, im Glauben an ihn wachsen und in seiner Gemeinde bleiben, so sprecht: „Ja, mit Gottes Hilfe“.

Konfirmanden: Ja, mit Gottes Hilfe.

Verlesung des Konfirmationsspruchs
N.N., Dein Konfirmationsspruch steht im …

Einsegnung (jeweils einzeln kniend)
Empfange den Segen des dreieinigen Gottes:

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist
gebe dir seine Gnade:
Schutz und Schirm vor allem Argen,
Stärke und Hilfe zu allem Guten,
dass du bewahrt werdest zum Ewigen Leben.
Friede + sei mit dir!
Amen.

Umhängen des Konfi-Kreuzes und Anzünden der Konfi-Kerze an Osterkerze

Fürbitten
Lasst uns beten:

Herr Jesus Christus,
Du bleibst unser Heiland in Ewigkeit.

Wir bitten dich für die Konfirmierten,
dass sie ihre Fähigkeiten entwickeln können,
dass sie in ihrem Leben Menschlichkeit erfahren
und weitergeben,
dass sie im Glauben an dich gestärkt werden.

Wir bitten dich um Frieden und Verständigung in unseren Familien,
für Menschen unter uns, die an körperlichen Krankheiten leiden
oder durch seelische Wunden gezeichnet sind.
Heile, was heil werden muss und umhülle sie mit deiner Gnade.

Wir bitten für Menschen,
die die Sprache des Glaubens verloren haben
und von dir nichts mehr erwarten können.
Dein Geist öffne ihre Herzen,
dass sie deinem Wort und deiner Liebe neu Glauben schenken.

So lasst uns gemeinsam mit Christus beten:

Unser Vater im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Schlusssegen
Der Gott, der uns in Christus neues Leben verheißt,
segne und behüte euch.
Er sei mit euch auf dem Weg
und trage euch in seiner Liebe.
Er lasse sein Angesicht leuchten über euch
und sei euch gnädig zugeneigt,
Er wende euch sein Angesicht zu
und schenke Euch Frieden.

So segne euch der dreieinige Gott, + der Vater
und der Sohn und der Heilige Geist.
G Amen.

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