Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 09. Februar
„Allen Völkern muss im Namen des Christus verkündet werden: »Ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben.« Fangt in Jerusalem an!“ (Lukas 24, 47)
Vor seiner Rückkehr zum Vater – seiner Himmelfahrt – beauftragt Jesus seine Jünger. Unser heutiger Text beinhaltet das Vermächtnis:
„allen Völkern muss verkündet werden…“
Mit diesem Vermächtnis beginnt die Ausbreitung des Christentums in der gesamten Welt. Die Jünger Jesu sollen in Jerusalem beginnen. Jesus hat die Vision von einer weltweiten Mission, aber er überfordert seine Jünger nicht. Sie sollen in ihrem direkten Umfeld beginnen.
Aus der Apostelgeschichte erfahren wir, dass nach der Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten die frohe Botschaft, das Evangelium, in Jerusalem sehr schnell verbreitet wurde. Viele Menschen kamen zum Glauben an Jesus Christus – von 3.000 Menschen an einem Tag ist da die Rede. Davon können wir in unserem Land nur träumen.
Aber schon bald kam Gegenwind auf. Schon im 11. Kapitel der Apostelgeschichte ist von Bedrängnis die Rede, die von der jüdischen Elite ausging. Diese Bedrängnis hatte zur Folge, dass viele Christen unfreiwillig Jerusalem verließen. Aber erst durch diese Bedrängnis wurde das Evangelium zuerst in die Umgebung von Jerusalem hinausgetragen und danach weit darüber hinaus. Und die Gemeinde wuchs beständig. Ein Phänomen, das durch die Geschichte des Christentums immer wieder zu beobachten ist, dass in Zeiten der Bedrängnis Gemeinden in besonderer Weise wachsen. Auch in unsere Zeit ist dies zu beobachten.
In unserem Land können wir noch unseren Glauben frei und ungehindert leben und ohne Bedrängnis weitersagen. Andererseits sinken bei aller Freiheit und allem Wohlstand in unserem Land die Mitgliedszahlen der beiden großen Kirchen dramatisch. Scheinbar ist das Christentum in unserem Land auf dem Rückzug.
Muss die Aufforderung Jesu:
„Ändert euer Leben!“
heute nicht mehr in seinem Namen verkündet werden?
Haben wir es nicht mehr nötig, dass uns unsere Schuld vergeben wird?
Scheinbar hat die frohe Botschaft der Bibel kein Gehör und keine Relevanz mehr in unserem Land und in unserer Gesellschaft.
Sollten wir als Christen vielleicht zuerst einmal selbst diesem Aufruf Jesu folgen:
„Ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben.“
Zuerst einmal selbst unser Leben ändern?
Unsere Schuld erkennen und um Vergebung bitten?
Und dann nicht in Jerusalem, sondern in unserer direkten Umgebung beginnen diese Botschaft weiter zu sagen?
Diese Botschaft erscheint mit Sicherheit auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv – weder in unseren Augen, noch in denen unserer Mitmenschen. Wir lassen uns ungern etwas vorschreiben und schon gar nicht Schuld in die Schuhe schieben. Aber das Befolgen dieser Botschaft ist lebensnotwendig im Sinne der Bibel. Denn ein Leben ohne Gott ist aus der Sicht Gottes tödlich – todsicher.
Leben oder nicht leben, das ist hier die Frage.
Helmut Haas
Vater im Himmel, du möchtest, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Diese Wahrheit ist Jesus Christus. Ihn erkennen und ihm nachfolgen bringt Leben, erfülltes Leben. Das wollen wir weitersagen.
Amen