Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 10. März
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5, 7)
Petrus hat gut reden…
Wir erleben momentan, dass Sorgen Hochkonjunktur in unserer Gesellschaft haben:
Ist mein Konto aufgrund der Inflation im Minus, bevor der Monat zu Ende geht?
Bekomme ich aufgrund der Energiekrise mein Zuhause noch warm?
Reicht mir das Geld auch im Alter?
Wird mein Arbeitsplatz bald wegrationalisiert und werde ich arbeitslos?
Bleibe ich vor Corona, Krebs oder sonstigen lebensbedrohenden Krankheiten verschont?
Weitet sich der Krieg in der Ukraine über deren Grenzen hinaus bis zu uns aus?
Werden unsere Kinder und Enkel aufgrund des Klimawandels auf dieser Erde noch eine Zukunft haben?
Oder geht doch alles den Bach runter? Ist unsere Welt überhaupt noch zu retten?
Berechtigte Fragen auf die wir keine letztendliche Antwort wissen – und daher machen wir uns Sorgen.
Der Duden schreibt nicht umsonst zum Begriff Sorge:
»Gefühl der Unruhe und Angst. Bange Ungewissheit um jemanden, um etwas.«
In Wikipedia heißt es ergänzend zu diesem Begriff:
»Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Sorge in erster Linie eine mehr oder weniger konkrete, mitunter länger anhaltende Befürchtung oder seelische Bedrückung.«
Unruhe, Angst, Ungewissheit, anhaltende Befürchtung, seelische Bedrückung – das sind keine Begriffe, die positiv besetzt sind und die wir mit Wohlfühlen verbinden. Es sind Begriffe, die Unbehagen in uns auslösen.
Nun zurück zu Petrus.
Ist seine Aufforderung dann nicht eine Aufforderung zu einem sorglosen, unbekümmerten, ja leichtsinnigen Leben? Einem Leben in den Tag hinein, ohne Verantwortung zu übernehmen?
Keineswegs.
Sondern Petrus sieht sich gehalten und versorgt in Gottes Hand. Er weiß wohin er mit seinen Sorgen gehen und wem er sie überlassen kann. Er ist dabei ganz auf der Linie Jesu, der in der Bergpredigt lehrt:
„Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und Trinken zum Leben und an Kleidung für euren Körper braucht.
Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern?
Macht euch also keine Sorgen!
Euer Vater im Himmel aber weiß, dass ihr das alles braucht.“ (Matthäus 6, 25.27.31.32)
und Jesus fügt hinzu:
„Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen,…“ (Matthäus 6, 33)
Gott möchte, dass wir ihm vertrauen und in unserem Leben die richtigen Prioritäten setzen. Denn es geht letztendlich um mehr als um unsere materielle Versorgung. Es geht um unseren Frieden mit Gott.
Vertraust Du jemandem, an den Du dich mit deinen Sorgen wenden kannst?
Gott wartet auf Dich. Ihm sind keine Sorgen zu groß, auch nicht deine…
Helmut Haas
Vater im Himmel, ich sorge mich um so viele Dinge und kann nicht loslassen. Schenke mir das notwendige Vertrauen zu dir, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen kann. Denn du sagst mir zu, dass du für mich da bist. In diesem Vertrauen möchte ich auch in diesen Tag gehen.
Amen