Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 11. November
Wir wissen aber, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung. Römer 5, 3-4
Ich möchte Euch diese Woche an dem Ort teil haben lassen, an dem ich mich befinde. Ich bin auf einer Fortbildung, die an verschiedenen Orten, meist in der Mitte – aus unserer Sicht schon eher im Norden Deutschlands stattfindet. Diese Woche bin ich in Helmstedt. Bei dem ein oder anderen klingelt da sicher etwas: Helmstedt war früher einer der Grenzübergänge in die DDR. Tatsächlich gibt es hier ein Grenzlandmuseeum und nicht weit entfernt ist eine Gedenkstätte, an der gezeigt wird, wie die Grenze früher aufgebaut war. Nun war vorgestern der 9. November, der Tag der Maueröffnung. Ich denke noch mal an die mutigen Menschen, die die Diktatur nicht mehr ertragen wollten. Ich denke daran, dass es von der Haltung „So geht es nicht weiter“ zu Treffen in den Kirchen kam und von den Treffen in den Kirchen zu Montagsdemonstrationen. Der Pfarrer der Nikolaikirche in Leipzig gab den Demonstranten mit auf den Weg: Haltet in eurer Hand eine Kerze, denn wenn beide Hände um eine Kerze gelegt sind, kann es nicht zu Gewalt kommen. Die Menschen, die dort demonstriert haben, waren getragen von der Hoffnung, dass vielleicht doch etwas passieren könnte…
Heute gibt es Menschen im Iran, die von der gleichen Hoffnung getragen werden. Geduld haben diese Menschen nicht mehr, sie wollen, dass sich etwas ändert, weil es so nicht bleiben kann.
Für uns Christen ist die Hoffnung in Christus begründet. Gott wurde Mensch. Er wollte fühlen wie ein Mensch. Er wollte sein wie ein Mensch. Nichts Menschliches bleibt ihm fremd.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Jesus, danke, dass Du unser Leben geteilt hast und heute noch teilst. Wir haben so viel Verschiedenes, was uns umtreibt. Nichts davon ist Dir fremd. Du bist da. Amen
Ökumenische Bibellese: Offenbarung 20, 11 – 15
Lied: Waymaker https://www.youtube.com/watch?v=iJCV_2H9xD0