„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 20. März 2022

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Sonntag, 20. März

Sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie. Psalm 56,9

Inniger und vertrauensvoller lässt sich Gott im Gebet wohl nicht beanspruchen: „In deinem Schlauch sammle meine Tränen!“ Jede einzelne Träne, die der Betende in seiner Angst und in seiner Ohnmacht vergossen hat, soll Gott gleichsam als Perle in seinem ledernen (Wasser-)Schlauch sammeln. Wer in solch einer Bildersprache betet, vertraut darauf, dass die eigene Not bei Gott aufgehoben ist und zwar im doppelten Sinne: Sie bleibt in allen ihren Einzelheiten aufbewahrt, so dass Gott immer daran erinnert wird. Und indem sie so Gott am Herzen liegt, wird sie ihn auch bewegen, dass er der Not ein Ende setzt und sie so aufhebt (nach Erich Zenger).

Wie viele menschlichen Tränen sind über Jahrhunderte hinweg Gott zugebetet worden, gerade auch in der jüngsten Zeit. Und immer wieder die drängende Frage: Du Gott, warum hast Du das Leiden, das Unheil, ja das Böse, das hinter so vielen Tränen steht, (noch) nicht überwunden? Uns bleibt der Blick auf das Kreuz Christi. Der Gottessohn menschenklein nimmt sich der Toten, der Verwundeten, der Sterbenskranken, der Verzweifelten, der Ohnmächtigen und der Alleingelassenen an, weil er das Böse am eigenen Leib erlebt und erlitten hat.

Für den Jüngsten Tag steht die Zusage: „Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offenbarung 21,3f)

Jochen Teuffel

HERR Gott, Quelle allen Lichts, Du siehst durch das hindurch, was uns dunkel ist. Du hältst uns in Deiner Geduld, wo wir den Lebensmut verloren haben. Du liebst immer noch, wo wir mit anderen schon längst fertig sind. Schenke uns Deinen Geist, dass wir Dir glauben in dem, was wir nicht sehen, dass wir hoffen, wo Verzweiflung sich ausbreitet, dass wir lieben, wo es nichts zu gewinnen gibt. Durch Jesus Christus, Anfänger und Vollender des Glaubens. Amen.

Als heutige Bibellese ist Psalm 35,17-28 vorgesehen.

Zum Abschluss das Lied „Gott trocknet deine Tränen“ zum Anhören.


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