Vöhringen, 27. März 2021
Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Manchmal ist es hilfreich, Wörter auf den Grund zu gehen. Das deutsche Wort „Segen“ kommt vom lateinischen signare und steht für das Kreuzzeichen, das der Pfarrer zum Schluss eines Gottesdienstes mit seiner Hand „signiert“. In der ursprünglichen biblischen Sprache, dem Hebräischen heißt das Wort beracha. Es meint ein Lob bzw. ein Wort, das Gutes bewirkt. Wenn es in Psalm 3, Vers 9 heißt „Dein Segen komme über dein Volk!“, lässt sich beten: Gott, dein gutes Wort komme über uns.
Wir wissen ja selbst, wie ein aufrichtiges Lob uns guttut. Gottes Segen wirkt jedoch anders. Wir werden von ihm nicht gelobt, weil wir Gutes getan haben oder selbst gut sind. Sondern er sagt uns sein gutes Wort zu: Mit dir, mit euch wird es gutgehen. Dafür stehe ich mit meinem Namen ein. Entsprechend lautet die erste Hälfte des obigen Psalmverses: „Bei dem HERRN findet man Hilfe.“
Im hebräischen Wort für Hilfe, jeschuʾa, sind die Buchstabe des Namens „Josua“ bzw. „Jesus“ enthalten. „Der HERR ist Hilfe“ lautet die Übersetzung des Namens „Jesus“. Wenn wir ihm mit diesem Namen vertrauen, wird Gottes Hilfe für unser Leben wirklich – komme, was da wolle. So haben die Menschen damals in Jerusalem Jesus bei seinem Einzug empfangen: „Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des HERRN! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!“ (Lukas 19,38)
So bete ich: Gott, unser Vater, Dein Sohn hat sich auf seinen Todesweg gemacht, um uns von den Fesseln der Sünde zu erlösen. Dein Geist lasse uns einstimmen in das Hosianna – hilf doch! Bewahre uns vor selbstgerechten Verurteilungen – kein „kreuzige ihn“ entkomme unseren Lippen. Gepriesen sei er, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Amen.
Am morgigen Sonntag, 28. März, feiern wir den Predigtgottesdienst um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. In der Predigt kommen Worte unserer Konfirmanden über das Glaubensbekenntnis zu Wort bzw. deren Zeichnungen ins Bild.
Die gegenwärtige Planung für die Heilige Woche sieht an Gründonnerstag keinen Gottesdienst vor. Für Karfreitag ist um 10 Uhr ein Predigtgottesdienst geplant. Am Ostersonntag sollen in der Martin-Luther-Kirche der Frühgottesdienst um 6 Uhr sowie der Gottesdienst mit Abendmahl um 10 Uhr stattfinden. Für Kinder mit Familie ist ein Osterweg vorgesehen, der selbständig begangen werden kann.
Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen!
Es grüßt Euch ganz herzlich
Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer