Vöhringen, 11. Januar 2025
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
Als Jugendlicher konnte man es kaum erwarten erwachsen zu werden, stand einem doch ein selbstbestimmtes Leben voller Möglichkeiten vor Augen. Mit zunehmendem Alter sieht die Realität des Erwachsenseins anders aus. Was man im Leben erreicht hat, will bewahrt werden. Mitunter nisten sich Zukunftsängste in die eigene Seele ein: Was bleibt mir, was bleibt uns noch mit der Zeit?
Wo Christen gemeinsam beten „Unser Vater im Himmel …“ zeigt sich Gottesglaube als Kinderglaube, so wie es beim Apostel Paulus heißt: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“(Römer 8,14) Auf Christus getauft sind wir mündige Gotteskinder, die beim himmlischen Vater selbst zu Wort kommen. Wir müssen nicht alles schlucken, sondern dürfen leidenschaftlich bitten und beten.
Was für ein Glück: Gottes Kinder werden nicht erwachsen; sie können nicht der göttlichen Fürsorge entwachsen. Jahr für Jahr dürfen wir Kindergeburtstage feiern, ohne dass das eigene Alter triumphal aufgezählt wird. Für uns Gottes Kinder muss es nicht todernst zugehen, eher unbedarft, mitunter spielerisch-spontan. Wir sind noch nicht fertig mit uns selbst. Unser körperliches und seelisches Befinden ist nicht lebensentscheidend. Was zählt, ist Gottes Annahme. In der Taufe sind wir in das Christusgedächtnis hineingenommen; und dieses göttliche Gedächtnis währt für uns auf Ewigkeit.
So bete ich: Gott, Du unser Vater, in der Taufe deines Sohnes hast Du den Himmel geöffnet und Dich zu ihm bekannt. Dein Geist durchdringe Trägheit und Gleichgültigkeit, damit wir uns auf ihn ausrichten – Jesus, der Christus, uns Herr und Heiland auf Ewigkeit. Amen.
Am morgigen Sonntag, 12. Januar, feiern wir in der Martin-Luther-Kirche um 10.00 Uhr den Wortgottesdienst. Ich werde über Josua 3,5-17 und unsere Taufe predigen.
Gott segne euch und behüte euch. Er bewahre euch vor allen Irrwegen und festige eure Herzen in seiner Liebe.
Euer Jochen Teuffel
Pfarrer