Vöhringen, 2. März 2024
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
„Fehlerkultur“ ist ein Begriff, der in Unternehmen und Organisationen seit einiger Zeit zur Sprache kommt. Auf den ersten Moment irritiert er: Fehler kultivieren – also in gepflegter Weise weiterhin Fehler machen? Eben nicht. Bei Fehlerkultur geht es vorrangig darum, aus gemachten Fehlern für die Zukunft zu lernen, indem Prozesse überprüft und verbessert werden. Der erste Schritt einer solchen Fehlerkultur ist, dass Fehler, denen man sich bewusst geworden ist, offen eingestanden werden können. Nur wo Fehler zur Sprache kommen, kann gemeinsam nach Abhilfe bzw. Vermeidung gesucht werden.
Genau da kommen wir zu einem Problem: Wo Schuldzuweisungen und Bestrafungen zu befürchten sind, wird in aller Regel versucht, erkannte oder mögliche Fehler zu verstecken bzw. zu verheimlichen: „Das darf nicht herauskommen, dass ich bzw. wir etwas falsch gemacht haben.“ So behält bei Fehlern allzu oft eine „Verheimlichungskultur“ die Oberhand. Und kommt etwas ans Licht, sucht man schnell nach anderen, die stattdessen schuldig sein sollen. „Das habe ich nicht verursacht; dafür trägt er oder sie die Verantwortung.“
Gut, wenn wir an Gottes Barmherzigkeit erinnert werden. Durch seinen Sohn Jesus Christus lässt er uns als Sünder leben. Im Glauben an ihn finden wir Vergebung. Gut, wenn wir uns selbst und anderen es eingestehen können: „Das ist meine Schuld. Ich habe das falsch gemacht.“ So können wir neu anfangen und etwas bewirken, was uns gemeinsam zugutekommt.
So bete ich: HERR Gott, Quelle allen Lichts, Du siehst durch das hindurch, was uns dunkel ist. Du liebst immer noch, wo wir mit anderen schon längst fertig sind. Schenke uns Deinen Geist, dass wir Dir glauben in dem, was wir nicht sehen, dass wir hoffen, wo Verzweiflung sich ausbreitet, dass wir lieben, wo es nichts zu gewinnen gibt. Durch Jesus Christus, Anfänger und Vollender des Glaubens. Amen.
Am morgigen Sonntag, 3. März, feiern wir um 10.00 Uhr den WegweiserGottesdienst in der Martin-Luther-Kirche. Es findet kein Kinderwegweiser statt. Stattdessen ist am Sonntag, 17. März um 11 Uhr ein FamilienWegweiser im Gemeindehaus vorgesehen.
Gott segne euch und behüte euch. Er bewahre euch vor allen Irrwegen und festige eure Herzen in seiner Liebe.
Euer Jochen Teuffel
Pfarrer