Altjahrsabendbrief an die Gemeinde

Vöhringen, 31. Dezember 2020

Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen.

Nun sind wir an das Ende eines wahrlich verrückten, aber auch bedrückenden Jahres gekommen. Keiner hätte zu Jahresbeginn uns voraussagen können, was uns 2020 alles durch die Corona-Pandemie genommen und auferlegt worden ist. So mögen die Worte von Jochen Klepper uns jetzt zum Gebet werden:

Der du die Zeit in Händen hast,
Herr, nimm auch dieses Jahres Last
und wandle sie in Segen.
Nun von dir selbst in Jesus Christ
die Mitte fest gewiesen ist,
führ uns dem Ziel entgegen.

Bittet, so werdet ihr empfangen“ lauten Jesu Worte in seiner Abschiedsrede an die Jünger. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“ (Johannes 16,23) Hat uns in diesem Jahr all das Beten und Bitten etwas gebracht? So mag mancher skeptisch fragen. Meine Antwort: Ja, unser Beten mit all den Worten, die wir an Gott gerichtet haben, ließ uns nicht verstummen. Unser Gebet ließ kein Schicksal gelten. Aber noch viel wichtiger: Mit Worten, unseren Worten in Jesu Namen sind wir immer wieder neu zu Gott vorge­drungen, waren mit unserem Herzen und unserer Seele bei ihm.

Daran entscheidet sich unser Leben – ob wir hoffnungslos uns selbst über­lassen bleiben oder aber ob wir uns bei Gott wiederfinden mit unseren Bitten und unserem Danken. Schließlich preisen wir IHN im Psalm: „Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.“ (Psalm 36,10)

In diesem Jahr 2020 ist uns an Begegnung und Nähe vieles vorenthalten worden. Und doch haben Erinnerung, Gebet und Worte unsere Gemeinschaft bewahrt. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit euch im kommenden Jahr, auf Zusammenkünfte, die dann möglich sein werden, und möchte euch mit einem Neujahrssegen grüßen:

Der HERR segne euch das neue Jahr.
Er treffe euer Herz mit seinem Wort
und bewahre euch vor Unheil und Missmut.
Er fülle eure Häuser und Familien mit seinem Frieden.
Im Namen des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Amen.

Euer Jochen Teuffel

Evangelischer Pfarrer

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