Vöhringen, 19. Februar 2022
Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,
„Durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.“ (1.Mose 26,4) Diese göttliche Verheißung ergeht in der Bibel an die drei Stammväter Abraham, Isaak und Jakob. Gott sagt nicht nur seinem eigenen Volk Segen und Wohlergehen zu; sondern auch den anderen Völkern. Allerdings geschieht dies nicht direkt, sondern vermittelt durch die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. So sieht es Gott für sein Volk Israel und für seine Gemeinde vor: Das eigene Wohlergehen soll auch anderen zugutekommen. Man darf sich also nicht selbst genug sein.
Wie können wir anderen zum Segen werden? Ich glaube, dass das gar nicht so schwer ist und keiner großen Opfer bedarf. Der Segen beginnt damit, dass wir auch bei fremden Menschen in den Blick nehmen, was diesen gut tut. So entsteht eine Zusammenarbeit: Mit dem, was ich kann, möchte ich auch Dir helfen. Wenn ich Dir eine Freude bereite, freut es mich ebenfalls. Und was wir gemeinsam zustande bringen, kann sich umso besser sehen lassen.
Je mehr wir mit anderen Menschen, denen wir nicht verpflichtet sind, in fairer Weise zusammenwirken, umso mehr tun wir uns gegenseitig gut. Daraus wächst auch der allgemeine Wohlstand.
Die Versuchung ist da, unser Augenmerk auf die eigene Familie und den Freundeskreis zu beschränken. Im vertrauten Rahmen tut man sich ja leichter. Aber Gottes Wort lädt ein, uns auch auf fremde Menschen einzulassen. So kommt Gottes Segen uns allen zugute.
So bete ich: Gott, unser Vater, Du hast alle Menschen zu Deinem Ebenbild geschaffen. So sind wir einander gleichgestellt. Gib uns Deinen Geist, damit wir im Fremden den Nächsten erkennen und einander Gutes tun. Durch Jesus Christus. Amen.
Am morgigen Sonntag, 20. Februar, feiern wir um 10 Uhr den Predigtgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Es grüßt Euch ganz herzlich
Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer