Vöhringen, 27. November 2021
Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.
Einen Adventsmenschen würde ich ihn nennen, den greisen Simeon in Jerusalem. Von ihm heißt es: „Er wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.“ (Lukas 2,25) Adventsmenschen sind diejenigen, die mit ihrem Leben – selbst in Sterbensnähe – noch nicht fertig sind. Sie leben zuversichtlich, weil sie etwas von Gott erwarten, was sie in ihrem bisherigen Leben noch nicht gefunden haben. Wer auf Gottes Verheißung vertraut, findet sich nicht damit ab, was die Lebenserfahrung einen lehrt.
Behalten können, was man hat oder zurückerhalten, was früher einmal besser gewesen ist – wer rückwärtsgewandt in die Zukunft schaut, kann nur verlieren. Da nützen alle moralischen Appelle an die Mitmenschen, die Gesellschaft und die Politik nichts. Sie lassen einen eher verbittern.
Wenn nun Simeon selbst als gerecht und gottesfürchtig genannt wird, fällt kein kritischer Blick auf die anderen. Der Heilige Geist richtet ihn vielmehr himmelwärts auf. Mit aller Zuversicht sieht er dem Kommen des Messias entgegen: „O komm, o komm, Immanuel, / Mach frei Dein armes Israel / In hartem Elend liegt es hier / In Tränen seufzt es auf zu Dir // Bald kommt dein Heil, Immanuel / Sing’ laut und jauchze, Israel.“
So bete ich: Jesus, Du der Christus, im Himmel regiert deine Gerechtigkeit, in deiner Gegenwart findet sich der Friede. So komm in Macht und Herrlichkeit zu uns; befreie die Schöpfung von der Gewalt des Bösen. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Am morgigen Sonntag, den 28. November, feiern wir den Predigtgottesdienst zum 1. Advent. Dazu bitte eine FFP2-Maske mitbringen.
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Es grüßt Euch ganz herzlich
Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer