Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 20. März
„Jesus war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?“ (Markus 4, 38)
Profis gerieten in eine aussichtslose Lage, die sie nicht mehr beherrschten.
Wie kam es dazu?
Nach einem langen Tag fuhren Jesus und seine Jünger mit dem Boot zur gegenüberliegenden Seite des Sees Genezareth. Ein Teil der Jünger war von Beruf Fischer. Sie kannten den See wie ihre Westentasche. Kannten auch die Gefahren und wie damit umzugehen war.
Doch in jener Nacht geschah etwas Außergewöhnliches. Ein heftiger Windwirbel kam auf. Mit solch hohen Wellen, dass das Wasser ins Boot drang. Mit letzter Anstrengung versuchten sie das Boot über Wasser zu halten. Jeder wurde gebraucht. Da stellten sie fest, dass Jesus schlief.
„Wie bitte? In dieser Situation schläft Jesus seelenruhig im Boot? Interessiert es ihn überhaupt nicht, dass wir demnächst absaufen? Kommt, wir wecken ihn.“ So oder ähnlich mögen sich die Jünger gedacht haben.
Die Profis waren am Ende mit ihrem Latein. Sie hatten den Untergang vor Augen. Die Jünger weckten Jesus mit einer vorwurfsvollen Frage: „…fragst du nichts danach, dass wir umkommen?“
Jesus stillte daraufhin umgehend den Sturm und die Wellen legten sich. In die eingetretene Stille fragte er sie:
„Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“
Peng – das saß.
Aber was hätten die Jünger denn tun sollen? Dem Untergang tatenlos zusehen? Die Hände in den Schoß legen und abwarten, was passiert?
Der Text gibt uns auf diese Fragen keine Antwort. Auch erhalten die Jünger keine Handlungsanweisung.
Aber vielleicht führt uns der nächste Vers weiter. Die Jünger fragten sich nämlich nach der Stillung des Sturms: „Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam!“ (Markus 4, 41).
Sollten sie das nicht schon längst gewusst haben wer Jesus ist?
Offensichtlich wurde ihnen erst in diesem Moment klar, dass er nicht nur Mensch war. Sondern dass sie es mit dem Sohn des lebendigen Gottes zu tun hatten. Mit Gott selbst.
Und Du?
Benötigst Du – wie die Jünger – erst deinen Untergang vor Augen, bevor Du erkennst wer Jesus wirklich ist? Dass er der Sohn des lebendigen Gottes ist, dem nichts unmöglich ist? Der Macht hat selbst über die Naturgewalten? Von dessen Liebe und Fürsorge dich nichts trennen kann?
Du kommst auch immer mal wieder an deine Grenzen. Dir steht vielleicht das Wasser bis zum Hals. Fragst dich, wie es weiter gehen soll. Da ist es gut zu wissen, wer Jesus ist. Da ist es gut zu wissen, auf wen Du dich verlassen kannst. Wem Du dich anvertrauen kannst.
Ich wünsche dir, dass diese Person der auferstandene Jesus Christus ist.
Helmut Haas
Herr Jesus Christus, ein Leben mit dir ist nicht immer eitel Sonnenschein. Manchmal kommt auch Sturm auf. Und wir kommen als deine Nachfolger an unsere Grenzen. Danke, dass du dann für uns da bist. Dass wir bei dir Schutz suchen dürfen. Dass du uns nicht alleine lässt. Das bitte ich dich auch für diesen Tag.
Amen
Als heutige Bibellese ist Lukas 22, 1 – 6 vorgesehen.