Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 11. Dezember
Herr, vor dir liegt all mein Sehnen, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen. Psalm 38,10
Schuld kann auf den Schultern liegen wie ein dicker Perserteppich. Er drückt nach untern, die Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt, von außen dringen Geräusche nur gedämpft durch. Isolation und Einsamkeit erfüllen das Herz.
Dieser Psalm hat es wirklich in sich! Allein schon die Überschriften der verschiedenen Bibelübersetzungen verursachen in mir ein mulmiges Gefühl:
Neue Genfer Übersetzung – Ich bin am Ende meiner Kraft!
Lutherbibel 2017 – In schwerer Heimsuchung
Hoffnung für alle – Zermürbt von Krankheit und Schuld
David schreibt hier von seiner schweren Schuld, von Krankheit und wie schlecht er sich fühlt . Zu allem Überfluss wird er noch von Feinden verfolgt und verspottet , Freunde und Verwandte wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. David hatte richtig Mist gebaut! Er hatte eine verheiratete Frau geschwängert und dann auch noch ihren Mann auf dem Gewissen.
Und er wusste ganz genau: Gott hat es gesehen! – Und jetzt?
Schuld und Scham machten sich in ihm breit und das wirkte sich auf auf sein Handeln , seine Gesundheit und auch auf seine Umgebung aus. Er hätte in diesem Zustand auch sein restliches Leben verbringen können.. Aber er bleibt hier nicht stehen, er wendet sich an Gott, er weiß, es kann nur einen Weg aus dieser Situation heraus geben! Er nimmt wieder Kontakt nach ‚‘oben‘ auf und er bringt sich bei IHM in Erinnerung (Ps 38, Vers 1) Alles legt er vor seinen Gott und beschönigt nichts, denn er weiß:
Herr, vor dir liegt all mein Sehnen, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen!
IHM kann man nichts vormachen, ER weiß, wie es mir geht. Er sieht ins Herz und ich bin davon überzeugt, dass er möchte, dass es mir gut geht! Dass ich diesen Perserteppich vor ihm Ablege und wieder aufrecht und frei in die Welt blicken kann. Und mein Umfeld ? Es nimmt sehr wohl war, wie ich als Christ durch die Welt gehe! Frei oder unfrei, bedrückt oder fröhlich, hoffnungslos oder hoffnungsvoll..
Jeder Mensch hat seinen eigenen Psalm und vielleicht schreiben Sie Ihn auch einmal auf! Klagen Sie Gott Ihr Leid, sagen Sie Ihm Ihre Zweifel, Ihre Ängste, Ihre Schuld und werfen sie den Ballast auf Ihren Schultern ab!
Jesus ist schon für uns gestorben, ER hat unsere Schuld bereits ans Kreuz getragen, weil er uns liebt! Uns ist vergeben, wenn wir bekennen! Er will, dass wir befreit leben!
Berit Knorr
Gebet: Gott, du siehst mich, du hörst mich! Du hörst mich weinen, schreien, klagen. Dir ist nichts verborgen! Heute möchte ich meine Last vor deine Füße legen. Ich möchte dir sagen, was mich drückt, wovor ich Angst habe. Denn wohin sonst sollte ich gehen! Ich weiß, dass du möchtest, dass es mir gut geht, weil du mich liebst, trotzdem! AmenLied: Herr, wohin sonst sollten wir gehen https://youtu.be/cps_gIOQ1AI?si=xN3mkgvWNZ2qQj0t