Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 17. Januar
„Ich hatte Ephraim laufen gelehrt und sie auf meine Arme genommen. Aber sie merkten nicht, dass ich sie heilte.“ Hosea 11, 3
Der kleine Sohn einer Freundin lernt gerade laufen und es ist eine Freude, ihm dabei zuzuschauen. Bisher wurde er noch viel rumgetragen, von seiner Mutter, seinem Vater, den Schwestern und sämtlichen kinderverliebten Menschen auf der Station. Aber immer öfter wehrt er sich jetzt dagegen, möchte runtergelassen werden und sich selber bewegen. Manchmal fällt er hin, dann nehmen seine Mama oder sein Papa ihn auf den Arm und trösten ihn liebevoll. Dabei ist von ihnen ganz schön Weisheit gefordert: wann loslassen, wann festhalten; wann nur zuschauen, wann auch mal seine Richtung ändern; wann vorher warnen, wann aushalten, dass er selbst etwas lernt, auch wenn’s eventuell ein bisschen weh tut …
Ich finde das ein wunderbares Bild dafür, wie Gott mit uns umgeht – und er hält dabei immer die richtige Balance. Er freut sich, wenn wir selbständig sind, wenn wir wachsen im Glauben und von ihm lernen. Und er tröstet uns auch, wenn’s mal schief geht und wir uns weh getan haben.
Wie schade, dass Israel damals nicht verstanden hat, wer Gott für sie war und was sie für ihn hätten sein können. Wie schade, wenn uns das heute auch so geht.
Lassen wir uns nicht verwirren von all den Stimmen in uns und um uns herum, die uns sagen, wir wären für unser eigenes Glück zuständig. Hören wir nicht auf die, die meinen, wir sollten unabhängig und frei sein und wir bräuchten gegenüber niemandem Rechenschaft abzulegen.
Es hat Israel viel gekostet und es wird auch uns viel kosten, Gott zu ignorieren.
Schauen wir lieber den kleinen Kindern und ihren Eltern zu und genießen wir die Gewissheit, dass Gott uns liebt und für uns sorgt.
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, vielen Dank, dass wir Dich so nennen dürfen – Vater. Vielen Dank, dass Du liebevoll und auch streng für uns sorgst, je nachdem, was wir gerade brauchen. Heute beten wir für alle Kinder, egal in welchem Alter, die nie einen guten Vater gekannt haben. Bitte sei ihnen nahe und zeig ihnen, dass Du sie liebst und für sie sorgst.
Amen