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„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 18. Oktober 2023

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Mittwoch, 18. Oktober

„Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer.“
Lukas 6, 20

So einen Satz in der heutigen Zeit laut auszusprechen, klingt wie blanker Hohn.
In Kenya – und an vielen anderen Orten der Welt – kämpfen viele Menschen ums Überleben. Steigende Lebenshaltungskosten, zu viel oder zu wenig Regen, ausgefallene Ernten, Stammesfehden und Vertreibung – Armut ist überall.
In dieser Situation wollen Leute nicht aufs Reich Gottes vertröstet werden, sie wollen und brauchen jetzt und hier Hilfe.

Und doch: es ist Jesus, der diesen Satz sagt, also muss was dran sein. Er redet mit den Menschen – hier sind es seine Jünger – immer auf Augenhöhe, kennt ihre Situation und weiß, was nötig ist. Manchmal wird gesagt, es geht in dem Vers um geistliche Armut, darum, Gottes Wort in aller Einfachheit anzunehmen und keine theologischen Höhenflüge zu starten. Das stimmt sicher, aber ich glaube, es wäre zu kurz gegriffen. Jesus speist niemanden mit leerem Trost ab, er kümmert sich um unser leibliches und unser geistliches Wohl gleichzeitig.

Was bedeutet es also? Von Jesus wird in Jesaja 61, 1-2 gesagt: „Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden [den Armen, Neues Leben] gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden.“
Und er selbst bestätigt in Lukas 4, 18: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.“ Jesus ist es, der Hungernde satt, Gefangene frei und Trauernde froh macht – damals und heute. Ihn brauchen die Armen, er allein kann wirklich helfen. Aber er lädt uns ein, ihn dabei zu unterstützen. Gerade an dem Ort, wo wir sind, an Straßenecken und in Notunterkünften, bei unseren Nachbarn und in der Gemeinde, in Tinderet und Pokot … und überall sonst, wo Not herrscht. Geben wir den Armen und Elenden um uns herum die Hoffnung weiter, dass Jesus sie heilen und frei machen wird; dass Gott alle Trauernden trösten und Gerechtigkeit aufrichten wird.

Und bis es so weit ist, helfen wir, wo wir können, Armut zu bekämpfen und Hunger zu stillen, sowohl den leiblichen als auch den geistlichen.

Cornelia Letting

Jesus, wenn ich mich in der Welt umschaue, wird mir ganz elend bei all der Armut und Not, die an vielen Orten herrscht. Hilf mir bitte, dabei nicht stehen zu bleiben. Hilf mir, den Blick auf die Menschen in meiner Nähe zu richten, zu helfen, wo ich kann, Hoffnung auf Dich weiterzugeben und zu vertrauen, dass Du schon heute hilfst, wo es nötig ist.

Amen


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Veröffentlicht in Tagesimpulse.