Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 05. April
„Er hat uns befähigt, Diener des neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes.“ (2. Korinther 3, 6)
Die Osterfeiertage liegen nun hinter uns.
Was bleibt übrig?
Vielleicht eine etwas höhere Gewichtsanzeige auf der Waage? Schließlich war das Essen und der Nachtisch einfach zu gut um darauf zu verzichten.
Oder schöne Fotos und Erinnerungen an frohe Ferientage? Vielleicht mit ein paar letzten Skitagen im frühlingshaften Schnee.
Eine handvoll Schoko-Osterhasen, die man eigentlich in Kürze zu Nikoläusen umschmelzen sollte?
Oder doch mehr?
Paulus redet in unserem heutigen Text von einem neuen Bund. Nicht von einem Bund des Buchstabens – sprich des Gesetzes – sondern von einem neuen Bund des Geistes.
Was meint er damit?
Paulus hat dabei die Ereignisse der Karwoche und des Ostermorgen im Blick.
Bei der Sederfeier, zu Beginn der Passahfesttage, spricht Jesus von einem neuen Bund in seinem Blut. Dabei hat Jesus seinen Tod am Kreuz im Blick. Wir machen uns das bei jeder Abendmahlsfeier immer wieder neu bewusst.
Wozu aber ein neuer Bund, taugt der alte Bund nicht mehr?
Der alte Bund taugt schon noch, aber der Mensch nicht. Der Mensch ist nicht in der Lage den Bund, der auch durch die 10 Gebote – den Buchstaben des Gesetzes – manifestiert ist, einzuhalten. Der Mensch wird immer wieder Gott untreu. Das können wir in unserem eigenen Alltag immer wieder mehr oder weniger schmerzlich selbst erleben.
Daher braucht es eine Lösung für dieses Problem.
Und Gott bietet uns in Jesus Christus eine Lösung an. Jesus sagt von sich selbst, dass er nicht gekommen sei das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen. Er macht das, was wir nicht können – nämlich das Gesetz halten und erfüllen.
Mehr noch.
Er trägt die Konsequenzen für unser Fehlverhalten, für unsere Gesetzesübertretungen, für unsere Untreue. Denn die Konsequenz der Sünde – der Untreue gegenüber Gott – ist der Tod. Und den nimmt Jesus am Kreuz auf sich, an unserer Stelle. Damit wir Frieden hätten mit Gott und trotz unserer Untreue in seine Gegenwart treten dürfen. Durch die Auferstehung Jesu bestätigt Gott diesen neuen Bund.
Mehr noch.
Gott schenkt uns seinen Heiligen Geist – seine Gegenwart in uns, in unserem Leben. Dadurch befähigt er uns diesem neuen Bund zu dienen, den Gott mit uns durch Jesu Blut stiftet.
Zu Deutsch – durch die Ereignisse in der Karwoche und am Ostermorgen schließt Gott mit uns eine neue Vereinbarung. Einen Bund, der nicht auf der Erfüllung und Befolgung von Geboten beruht, sondern Gott schenkt uns seinen Heiligen Geist – soweit wir das zulassen – und in dessen Kraft und aus Dankbarkeit Gott gegenüber können wir nach seinem Willen leben und diesen neuen Bund halten. Und wenn wir untreu werden, dann bleibt Gott trotzdem seinen Zusagen, seinem Bund treu. Er vergibt uns, wenn wir von unseren Abwegen umkehren und zu ihm zurückkehren.
Ostern, der Beginn eines neuen Bundes, eines neuen Zeitalters, eines Zeitalters der Gnade und des Geistes. Bist Du dabei?
Helmut Haas
Vater im Himmel, du schließt mit mir einen neuen Bund und du schenkst mir deinen Heiligen Geist. Ich möchte nach deinem Willen mein Leben gestalten und bitte dich, dass du mich führst und leitest.
Amen
Lied: Jesus meine Hoffnung lebt…