Vöhringen, 8. Januar 2022
Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,
Da stellt sich manchem während der Corona-Pandemie eine Vertrauensfrage: Soll man Schutz und eigenes Wohlergehen in wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Errungenschaften suchen oder aber auf Gott vertrauen?
Diese vermeintliche Alternative nimmt nicht das auf, was Jesaja dem Volk in Jerusalem vorhält. „Weh denen, die sich verlassen auf Rosse und vertrauen auf Wagen, weil ihrer viele sind! Aber sie schauen nicht auf den Heiligen Israels, und den HERRN befragen sie nicht.“ (Jesaja 31,1)
Auf Gott schauen und ihn im Gebet befragen kann durchaus wissenschaftliche Erkenntnisse und Handlungsanweisungen gelten lassen. Warum sollte Gott nicht die Medizin zum Wohl seiner Geschöpfe in den Dienst nehmen?
Gott im Gebet befragen – „was siehst Du für mich vor“ – bewahrt uns sowohl vor falscher Selbstsicherheit wie auch vor Selbstunsicherheit. In beiden Fällen vermag ich mich nicht neu zu entscheiden. Wo ich mit Gott im Gespräch bin und bleibe, wächst in mir die Gelassenheit. So kann ich mich dann auch auf Neues einlassen – zu meinem eigenen Wohl.
So bete ich: Gott, Du unser Vater, in der Taufe Deines Sohnes hast Du den Himmel geöffnet und Dich zu ihm bekannt. Durchdringe unsere Selbstgerechtigkeit und führe uns aus eigener Herzenshärte heraus, damit wir uns gemeinsam auf ihn ausrichten – Jesus der Christus, uns Herr und Heiland auf Ewigkeit. Amen.
Am morgigen Sonntag, 9. Januar, feiern wir um 10 Uhr den Predigtgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche.
Es grüßt Euch ganz herzlich
Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer