Sonntagsbrief an die Gemeinde, 26. Februar 2023

Vöhringen, 25. Februar 2023

Liebe Mitchristen in der Gemeinde,

Und führe uns nicht in Versuchung …“ beten wir im Vaterunser. Manche haben mit dieser Bitte ihre Schwierigkeiten: Soll Gott etwa fähig sein, Menschen zu versuchen oder gar zum Bösen zu verführen? Das Evangelium zum morgigen Sonntag Invokavit (Matthäus 4,1-11) stellt uns Jesu Versuchung durch den Teufel vor, wo es eingangs heißt: „Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.“ Was Jesus in der Wüste als teuflische Versuchung bevorsteht, ist für ihn als göttliche Glaubensprüfung vorgesehen. Im Dialog mit dem Teufel zeigt Jesus sein bedingungsloses Gottvertrauen und bewahrheitet damit die göttliche Taufzusage: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ (Matthäus 3,17)

Mitunter treten im eigenen Leben oder in der Familie Unglücksfälle auf, die Gott mit seiner Güte schmerzlich vermissen lassen. Wo Warum-Fragen keine Antwort erhalten, wird der Glaube selbst fraglich: Wie kann ich Dir, Gott, vertrauen, nach all dem, was da geschehen ist? Du stellst mich mit meinem Glauben an Dich auf die Probe. Wer so weiterbeten kann, für den hat sich der Glaube noch nicht erledigt. Der sucht im Gebet den Vertrauensfaden zu Gott neu aufzunehmen.

Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Ein Unheil möge uns erspart bleiben, dem unser schwacher Glaube nicht gewachsen ist. Es soll uns nichts geschehen, wodurch wir unsere Hoffnung auf Gott verlieren. „Führe uns nicht in Versuchung.“ Was wir im Vaterunser erbitten, dafür legt Jesus sein Wort beim himmlischen Vater ein. So wird unser Glaube sich bewähren und damit auch bewahrt werden.

So bete ich: Gott, unser Vater, dein Sohn hat in Wüste der Versuchung des Bösen widerstanden und Dir allein vertraut. Komme in unserer Seele zu Wort. Gib uns deinen Geist, dass wir auf Dich trauen in Anfechtung und im Zweifel. Durch Jesus Christus. Amen.

Am morgigen Sonntag, 26. Februar, feiern wir um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche den Abendmahlsgottesdienst. In der Predigt kommt die Hiobsgeschichte (Hiob 2,1-11) zur Sprache.

Am Freitag, 3. März, findet der Weltgebetstag um 18 Uhr im katholischen Pfarrheim St. Michael in Vöhringen statt. Dabei wird die Insel Taiwan mit ihrer Bevölkerung besonders in den Blick genommen.

Der Gott, der in Christus Jesus frei macht,
segne und behüte euch.
Er begleite euch im finsteren Tal und hebe eure Seelen aus Todesschatten.
Er lasse sein Angesicht leuchten über euch
und führe euch auf dem Weg seines Sohnes.
Er wende euch sein Angesicht zu und schenke euch Frieden.
Im Namen + des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Euer Jochen Teuffel
Pfarrer in Vöhringen

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