Vöhringen, 28. Januar 2023
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
Ich bin dunkelheitsempfindlich. Die kurzen eingetrübten Tage schlagen mir mitunter aufs Gemüt. Manchem mag es wohl ähnlich gehen, schließlich mindert das fehlende Licht im Körper die Produktion von Serotonin. Dieses Glückshormon bewirkt das Gefühl der Gelassenheit, inneren Ruhe und Zufriedenheit. Zugleich dämpft es Angstgefühle, Aggressivität, Kummer sowie das Hungergefühl. Das Fehlen von Tages- bzw. Sonnenlicht macht sich also in der eigenen Seele bemerkbar.
Nun ist uns das Evangelium, also die Frohbotschaft von Jesus, als Lichtbotschaft zugesagt. Wo physikalisches Licht nur äußerlicher Schein sein kann, erhellt das göttliche Licht unsere Herzen innerlich: Jesus Christus, Gottes Sohn Mensch geworden, durchwirkt unser Leben, durchdringt die Dunkelkammer des Todes und der Sünde. Wer ihm Glauben schenkt, für den tut sich vor dem inneren Auge der lichte Gotteshimmel auf.
Wir werden die verbleibenden Wintertage durchhalten. Der Frühling kommt gottbestimmt. Die Ostersonne ist für uns alle vorgesehen.
So bete ich: HERR Gott, himmlischer Vater, deinen Sohn hast du in das ewige Licht deiner Herrlichkeit verklärt. Zieh uns zu ihm hin, dass wir aus der Dunkelheit dieser Tage herauskommen und ihm nachfolgen auf dem Weg in dein Reich. Durch Jesus Christus. Amen.
Am morgigen Sonntag, 29. Januar, feiern wir um 10 Uhr den Predigtgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche, in dem eine apokalyptische Vision aus dem Buch der Offenbarung in Kapitel 12 zur Sprache kommt.
Der lebendige Gott,
vor dem alles Dunkel vergeht,
breite sein Licht aus vor euren Augen
und in euren Herzen.
Er lasse aufgehen sein Licht
bei allen, die im Schatten leben.
Er führe die Welt zum Tag des Herrn,
da Hoffnung auf ihrem Antlitz strahlt
und Freude leuchtet aus aller Augen.
+ im Namen des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Amen.
Euer Jochen Teuffel
Pfarrer in Vöhringen