Sonntagsbrief an die Gemeinde, 23. Januar 2022

Vöhringen, 22. Januar 2022

Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,

Das könnte ein Lebensmotto sein: „Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.“ (Psalm 104,33) Um damit ernst zu machen, müsste manches auf die leichte Schulter genommen werden, was eigentlich frustrierend, wenn nicht gar deprimierend ist. Für eigenen Missmut finden sich (vermeintlich gute) Gründe, aber woran soll ich mein tägliches Gotteslob festmachen können? „Den Vogel, der morgens singt, holt abends die Katz“ heißt das Sprichwort, das einem die Stimme einzuschnüren sucht.

Gott loben und preisen braucht eine Melodie, die die eigene Stimme mitnimmt und sie mit anderen harmonisch zusammenfügt. Deshalb ist es ja im Gottesdienst so wichtig, gemeinsam Gott Loblieder zu singen, selbst dann, wenn einem danach nicht zumute ist.

Wer Gott mit eigener Stimme lauthals lobt, lässt Missstimmungen hinter sich. Das Gotteslob zündet in uns ein Freudenfeuer an. Mit jedem Halleluja drängt die Seele nach draußen, will ganz bei Gott sein. Wie eine Blüte, die sich dem Licht zuwendet und mit jedem Blütenblatt selbst erstrahlt, so blühen Menschen im Gotteslob auf.

Kein klägliches Stimmengewirr, gemeinsam entgleitet das große Halleluja unseren Lippen, erhebt die Seele, richtet uns auf, leuchtet in unseren Augen, verbindet uns untereinander, verbindet uns mit dem lebendigen Gott. Im Gotteslob währt unsere Lebensfreude.

So bete ich:  Himmlischer Vater, Du unser Gott, Deine Güte überspannt Himmel und Erde. In Deinem Sohn hast Du Dein Reich für alle Völker geöffnet. Schaffe Deinem Wort Bahn über alle Grenzen und Mauern hinweg in die Häuser und Herzen, damit Menschen allerorts zu Dir finden und Dich loben und preisen. Durch Jesus Christus. Amen.

Am morgigen Sonntag, 23. Januar, feiern wir um 10 Uhr den Predigtgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche. In der Predigt geht es um Jesu Begegnung mit dem Hauptmann von Kapernaum (Matthäus 8,5-13) und der heilsamen Zusage: „Dir geschehe, wie du geglaubt hast.“

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Es grüßt Euch ganz herzlich

Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer

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