Vöhringen, 2. September 2023
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
Gott muss ein besonderes Gehör haben: Obwohl er himmelweit entfernt von uns zu wohnen scheint, kann ihn jeder allerorts auf der Erde mit eigener Stimme anrufen. „So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht?“ (Jesaja 63,15) Wer betet, führt keine Selbstgespräche, sondern dringt – selbst im Flüsterton – zu Gott vor. Was hat Gott nicht schon alles von uns zu hören bekommen, weil wir uns eben nicht mit dem Schicksal abfinden, sondern seine Gerechtigkeit herausfordern.
Ein besonderer Ort für das Gebet ist die Kirche. Im Gottesdienst werden einzelne Stimmen zu einer Gebetsgemeinschaft zusammengefasst. Solche Wir-Bitten haben für Gott eine besondere Dringlichkeit. Dazu schreibt Martin Luther: „Die christliche Kirche auf Erden verfügt über keine größere, wirksamere Macht als dieses allgemeine Gebet, das alles aufnimmt, was ihr zustoßen kann. […] Es liegt gewiss nicht an den Stätten oder Gebäuden, in denen wir zusammenkommen, sondern allein an diesem unüberwindlichen Gebet: daran, dass wir dies in rechter Weise zusammentun und vor Gott kommen lassen.“ (Von den guten Werken)
Ich wünsche mir, dass in Gottesdiensten mehr Gebetsanliegen aus der Gemeinde zur Sprache kommen. Vielleicht lassen sich neue Wege finden, wie wir uns mit unseren je eigenen Sorgen und Nöten einander anvertrauen.
So bete ich: Gott, unser Vater, Himmel und Erde können Dich nicht fassen, und doch dringt das Rufen Deiner Kinder zu Dir. Nimm Dir unsere Sorgen und Nöte zu Herzen. Fange neu an, wo wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind. Durch Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Am morgigen Sonntag, 3. September, feiern wir um 11 Uhr den WegweiserGottesdienst mit dem Kinderwegweiser in unserem Gemeindehaus. Die Predigt zum Thema „“ hält Dr. Helmut Haas. Der für 10 Uhr angekündigte Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche entfällt wegen der Renovierung.
Gott segne euch und behüte euch.
Euer Jochen Teuffel
Pfarrer